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Dès le début

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Dès le début (Frz.: Seit dem Beginn) ist das Incipit des (in der frz. Diplomatensprache verfassten) Rundschreibens an die Oberhäupter der Krieg führenden Staaten vom 1. August 1917. Darin macht sich Papst Benedikt XV. wesentliche Ziele der Friedensbewegung zu eigen und unterbreitet den Nationen konkrete Vorschläge zur Erreichung eines Verständigungsfriedens.

Er fordert ein effektives Völkerrecht mit Staatengerichtshof, wechselseitige Abrüstung, offene Meere, Rückgabe besetzter Gebiete und vertrauensvolle Konfliktlösungen. Die Vorschläge wurden allseitig abgelehnt, aber insbesondere von deutscher Seite hintertrieben. Nuntius Eugenio Pacelli suchte zu einer Unterredung eigens Kaiser Wilhelm II. in Bad Kreuznach auf, musste aber feststellen, dass der Kaiser weder willens noch in der Lage war, aus der Situation seriöse Schlüsse zu ziehen. Die französische Seite hingegen verunglimpfte den Papst als "pape boche" (Schweinepapst, Papst der Deutschen). Ihr war es unbegreiflich, dass er sich nicht mit der "gerechten Sache" des katholischen Frankreich sichtbar identifizierte. (Dieser schlechte Ruf wirkt bis heute dort nach, obwohl Benedikt XV. die unterbrochenen diplomatischen Beziehungen zu Frankreich wieder anknüpfte und 1920 sogar Jeanne d'Arc heiligsprach.)

Bei Kriegsende soll der Papst aber gesagt haben: "Diesen Krieg hat Martin Luther verloren." Im Blick auf das Staatskirchentum der Reformation zweifellos eine richtige Einschätzung. Denn es ist seither unwiederbringlich verloren.

Das deutsche Text des Schreibens

Dès le début (Wortlaut)

Literatur

  • Arnold Struker (Hg.), Die Kundgebungen Papst Benedikts XV. zum Weltfrieden. Im Urtext und in deutscher Übersetzung, Freiburg i.Br. 1917.

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