Ägidius (Nothelfer)
Ägidius (französisch: Gilles, * um 640 in Athen, † vermutlich am 1. September 721) lebte als Einsiedler in der Provence und gründete um 680 vor der Rhônemündung das Kloster Saint-Gilles, dessen erster Abt er war. Er ist ein Heiliger und Nothelfer.
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Biographie und Legende
Die Legende erzählt, dass sich der Einsiedler Ägidius von den Früchten der Natur und der Milch einer Hirschkuh ernährte. Als dieses Tier eines Tages von Jägern gejagt wurde, flüchtete es in die Höhle des Heiligen. Der Pfeil, der dem Tier galt, traf den hl. Ägidius. Diese Wunde soll dem Heiligen bis zu seinem Lebensende geblieben sein. Auch soll er der Legende nach aus dürren Sandboden Lilien wachsen gelassen haben.
Ägidius ist einer der Vierzehn Nothelfer, unter diesen der einzige, der nicht als Märtyrer starb.
Namensdeutung
Der aus dem griechisch kommenden Name bedeutet: der Schildträger
Attribute
Er wird dargestellt als Benediktinerabt (mit Abtsstab und Buch), meistens auch mit einer Hirschkuh und einem Pfeil, den entweder der Heilige oder die Hirschkuh in der Brust oder im Bein stecken haben.
Gedenktag
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Patronate
Aegidius ist Patron folgender "Stichwörter"
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Bauernregeln
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Orte, die mit Ägidius in Verbindung stehen
Etliche Ortsnamen zeugen heute noch von einer großen Verehrung des Heiligen in Österreich: Gilgenberg am Weilhart (Bezirk Braunau, Oberösterreich), Gilgenberg (Bezirk Waidhofen an der Thaya, Niederösterreich), St. Ägyd am Neuwald (Bezirk Lilienfeld, Niederösterreich), St. Aegidi (Bezirk Schärding, Oberösterreich), St. Gilgen (am Wolfgangsee, Land Salzburg), St. Ilgen (Bezirk Bruck an der Mur, Steiermark).
In Deutschland wird er in Münster verehrt, die Ägidiuskirche ist die Bürgerkirche der Stadt.
Literatur
Reinhard Rinnerthaler: O Gott, wer hilft mir? Heilige Fürsprecher bei Liebesg‘schichten, Helfer der Kranken und Berufspatrone. Verlag St. Peter, Salzburg 2001