Erzbistum Köln
Das deutsche Erzbistum Köln liegt im Westen von Nordrhein-Westfalen, zum Bistum gehören auch kleinere Gebiete im Norden von Rheinland-Pfalz. Suffraganbistümer sind die Bistümer Aachen, Limburg, Trier, Essen und Münster. Im Erzbistum Köln leben knapp zwei Millionen Katholiken. Erzbischof ist seit dem 20. September 2014 Rainer Kardinal Woelki.
Inhaltsverzeichnis |
Bistumsleitung
- Erzbischof: Dr. Rainer Kardinal Woelki
- Generalvikar: Dr. Markus Hofmann
- Weihbischof: Ansgar Puff
- Weihbischof: Dr. Dominikus Schwaderlapp
- Weihbischof: Rolf Steinhäuser
- Offizial: Dr. Günter Assenmacher
- Weihbischof em.: Dr. Klaus Dick
Zahlen und Fakten
Überblick
Mit 1.992.964 Katholiken im Jahr 2016 (1990: 2.464.000) ist das Erzbistum Köln das größte Bistum Deutschlands, gemessen an der Zahl der Katholiken. Der Anteil der Katholiken an der Gesamtbevölkerung beläuft sich auf ca. 38,7 %; er schwankt jedoch zwischen 22,7 % in Remscheid und Wuppertal, 26 % in Solingen, 30,6 % im Oberbergischen Kreis mit jeweils traditionell höherem Anteil von Protestanten und 64 % im Kreis Euskirchen und 50,9 % im Rhein-Erft-Kreis mit traditionell hohem Anteil von Katholiken.[1]
Das Erzbistum ist in 180 Seelsorgebereiche mit 527 Pfarreien gegliedert, es gibt rund 800 Kirchen und rund 400 Filialkirchen und Kapellen, davon rund 600 unter Denkmalschutz. 401 Weltpriester und 177 Ordenspriester wirken im Erzbistum, 332 Priester sind im Ruhestand bzw. freigestellt oder beurlaubt. Dazu kommen 295 Ständige Diakone, davon 100 im Hauptamt, 86 mit Zivilberuf und 102 im Ruhestand, ferner 207 Pastoralreferenten/innen und -assistenten/-innen und 202 Gemeindereferenten/-innen und -assistenten/-innen (2017). Im Erzbistum gibt es 164 Niederlassungen von 95 verschiedenen Ordensgemeinschaften, davon über 66 von Frauenorden mit rd. 900 Ordensschwestern.[2]
Der Anteil der Gottesdienstbesucher betrug 2016 8,7 % (1990: 16,9%, 2004: 12,6%, 2005: 12,1%,[3], 2010 10,39% und 2011 10,35 % in 1515 Sonntagsgottesdiensten[4]).
Mitarbeiter
- Hauptamtliche
Die Zahl der hauptamtlichen Kräfte im Erzbistum Köln, den Pfarrgemeinden und kirchlichen Einrichtungen und Verbänden liegt bei rund 60.000 (2016). Davon sind tätig
- 1.400 Menschen im pastoralen Dienst
- 2.100 Mitarbeitende im liturgischen Dienst der Kirchengemeinden (Kirchenmusiker und Küster), 800 im Pfarrbüro
- 1.800 Kräfte in Erzbischöflichen Einrichtungen, in der Verwaltung und im Kölner Dom.
- 5.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Tageseinrichtungen für Kinder erzieherisch tätig, 1.800 sind Lehrkräfte in katholischen Schulen und Internaten.
- 20.800 Frauen und Männer im Bereich der caritativen Gesundheitshilfe.
- 11.400 Fachkräfte in der caritativen Altenhilfe.
- 3.100 Fachkräfte in der caritativen Jugendhilfe ohne die Kindertagesstätten.
- 11.500 Frauen und Männer im Bereich der sonstigen caritativen Hilfe.
- 300 Hauptamtliche in katholischen Vereinen und Orden.
- Ehrenamtliche
Im Erzbistum Köln engagieren sich (2016):
- etwa 25.000 Mitglieder in etwa 760 Kirchenchören
- etwa 21.000 Ministrantinnen und Ministranten (etwa 55% weiblich und 45% männlich)
- über 15.000 Frauen und Männer in Pfarrgemeinderäten, Kirchenvorständen und deren Ausschüssen
- über 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Sakramentenkatechese, bei der Kommunionspendung, im Pfarrbesuchsdienst, im Büchereiwesen und bei der Pfarrbriefgestaltung
- über 5.000 Jugendgruppen-Leiterinnen und -Leiter
- mehr als 3.000 Frauen und Männer als ehrenamtliche Kirchenmusiker, Küster und im Reinigungs- und Pflegedienst
- über 13.000 Helferinnen und Helfer in Caritas-Gruppen und -Gremien in der Haushalts-, Kranken- und Familienhilfe, in Altenclubs, bei Besuchsdiensten, in den Caritas-Pflegestationen, bei Sammlungen und Aktionen.
Von den rund 400.000 Mitgliedern kirchlicher Verbände im Erzbistum Köln ist jeder fünfte ehrenamtlich tätig. Zusammen mit den nicht verbandlich organisierten Frauen und Männern leisten im Erzbistum Köln schätzungsweise 200.000 Menschen ehrenamtliche Dienste.
Bildung und Kultur
- Im Erzbistum Köln gibt es 48 Katholische Freie Schulen aller Schulformen in kirchlicher Trägerschaft mit knapp 30.000 Schülerinnen und Schülern und 2.327 Lehrkräften 32 Schulen stehen in Trägerschaft des Erzbistums.
- Im Erwachsenenbildungsbereich existieren 29 regionale Bildungswerke, fünf Tagungshäuser in Trägerschaft des Erzbistums Köln sowie ein Exerzitienhaus. Hinzu kommen 19 Tagungshäuser anderer katholischer Träger.
Zwei Bildungshäuser haben die Anerkennung nach dem Weiterbildungsgesetz NRW: das Katholisch-Soziale Institut in Siegburg (Träger: Erzbistum) und die Thomas-Morus-Akademie in Bergisch Gladbach-Bensberg (Träger: Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Köln). - Der Ausbildung von Klerikern widmen sich zwei Priesterseminare in Köln und Bonn, ein Diakoneninstitut in Köln und ein Theologenkonvikt, das Collegium Albertinum in Bonn.
- Es gibt eine erzbischöfliche Bibel- und Liturgieschule, ein philosophisch-theologisches Institut (Albertus-Magnus-Institut), das Historische Archiv des Erzbistums Köln und die Diözesan- und Dombibliothek.
- Kolumba ist das Kunstmuseum des Erzbistums an der Stelle der kriegszerstörten Pfarrkirche St. Kolumba in der Kölner Innenstadt.
- Im Erzbistum gibt es 371 Katholische Öffentliche Büchereien, darunter 25 Patientenbüchereien, mit insgesamt fast 1,4 Mio. Büchern, Spielen, Bild- und Tonträgern.
Caritas
Zur Caritas im Erzbistum Köln gehören:
- 52 Krankenhäuser in katholischer Trägerschaft mit rund 15.000 Betten.
- 179 Alten- und Altenpflegeheime mit 20.532 Plätzen.
- 69 ambulante Pflegedienste
- 52 Wohnhäuser für psychisch-, geistig-, Körper- und Mehrfachbehinderte.
- 12 stationäre Hospize. 45 ambulante Hospizdienste.
- 21 Beratungs- und Behandlungsstellen für Suchtkranke und Drogenabhängige.
- 36 stationäre und teilstationäre Einrichtungen der Erziehungshilfe mit rund 2.620 Plätzen.
- 14 Esperanza-Schwangerschafts-Beratungsstellen.
- 20 Fachdienste für sozialpädagogische Familienhilfe.
- 672 katholische Kindergärten mit rund 40.000 Kindern.
- 3 Familienferien-Stätten, 4 Frauenhäuser und ein Mutter-Kind-Kurheim.
- 20 Erziehungsberatungsstellen sowie 39 ambulante Familienhilfen.
- 5 Beratungsstellen für Arbeitslose.
- 3 Beratungsstellen für Behinderte.
- 17 Schuldnerberatungsstellen.
- 13 Fachdienste für Integration und Migration, 12 Integrationsagenturen, 13 Beratungsstellen für Flüchtlinge ohne legalen Aufenthaltsstatus
Gliederung
Das Erzbistum Köln erstreckt sich über nördliche Teile von Rheinland-Pfalz am Rhein entlang bis zum südlichen Teil des Ruhrgebiets (Essen-Kettwig) auf 6.181 Quadratkilometern. Das Bistum ist in 8 Kreisdekanate und 7 Stadtdekanate gegliedert, dort gibt es 250 Seelsorgebereiche mit 743 Pfarreien, 800 Kirchen und 400 Filialkirchen und Kapellen.
- Stadtdekanate
Bonn (115.700 Katholiken), Düsseldorf (186.300), Köln (381.900 Katholiken), Leverkusen (60.900 Katholiken), Remscheid (25.300 Katholiken), Solingen (41.000 Katholiken), Wuppertal (74.800 Katholiken).
- Kreisdekanate
Altenkirchen (15.800 Katholiken), Rhein-Erft-Kreis (225.000 Katholiken), Euskirchen (68.800 Katholiken), Mettmann (167.500 Katholiken), Rhein-Kreis Neuss (166.600 Katholiken), Oberbergischer Kreis (81.800 Katholiken), Rheinisch-Bergischer Kreis (107.600 Katholiken), Rhein-Sieg-Kreis (276.100 Katholiken).
Patrone
Geschichte
Kölns erster Bischof Maternus ist 313 bezeugt. Nachdem 785 der Kanzler Karls des Großen, Hildebold, Erzbischof wurde, umfasste die Kirchenprovinz Köln die Bistümer Bremen (bis 864), Utrecht (bis 1550), Lüttich (bis 1801), Minden, Münster und Osnabrück.
Das weltliche Territorium (später Kurköln) der Erzbischöfe (Kurfürsten) umfasste zunächst nur einen schmalen Streifen am linken Rheinufer zwischen Rheinsberg und Andernach. Später kamen weitere Gebiete hinzu, so 1180 das Herzogtum Westfalen nach dem Sturz Heinrich des Löwen.
Die Erzbischöfe hatten bis ins 13. Jahrhundert hinein großen Einfluss auf die Reichspolitik, weil sie Kanzler von Italien waren. In Folge des Limburger Erbfolgestreites (Schlacht von Worringen 1288) verloren die Erzbischöfe die Macht über Köln und residierten in Brühl und Bonn.
1801 fielen die linksrheinischen Teile des Erzbistums an Frankreich und gingen 1802 an das von Napoleon neugegründete Bistum Aachen, und 1803 wurde der rechtsrheinische Besitz säkularisiert. 1821 wurde das Erzbistum wiedererrichtet. In der Folgezeit wurde das Gebiet verschiedentlich geändert (zuletzt 1956 mit der Errichtung des Bistums Essen). Seit 1821 gehören die Bistümer Münster und Trier zur Kölner Kirchenprovinz, seit 1929 Aachen, Limburg und Osnabrück und seit 1957 Essen.
Kölner Bischöfe und Erzbischöfe
Bedeutende Kölner Bischöfe und Erzbischöfe waren
- Hl. Maternus (313-314)
- Hl. Kunibert (ca. 627– 648)
- Hildebold (787-818)
- Hl. Bruno I. (953-65)
- Hl. Anno II. (1056-75)
- Rainald von Dassel (1159-1167)
- Konrad von Hochstaden (1238 bis 1261)
- Klemens August (1723-61)
- Josef Kardinal Frings (1942-1969)
- Joseph Kardinal Höffner (1969–1987)
- Joachim Kardinal Meisner (1989-2014)
Vollständige Liste der Bischöfe und Erzbischöfe von Köln
Persönlichkeiten
- Hl. Adelheid von Vilich (* um 970, † 5. Februar 1015/1018)
- Hl. Albertus Magnus OP (* um 1200, † 15. November 1280)
- Sl. Duns Scotus OFM (* um 1266, † 8. November 1308)
- Friedrich Spee von Langenfeld (* 25. Februar 1591, † 7. August 1635)
- Sl. Adolph Kolping (* 8. Dezember 1813, † 4. Dezember 1865)
- Hl. Teresia Benedicta a Cruce OCD (Edith Stein) (12. Oktober 1891, † 9. August 1942)
- Gustav Otto Müller (* 9. Dezember 1870, † 12. Oktober 1944)
- Bernhard Letterhaus (* 10. Juli 1894, † 14. November 1944)
- Joseph Roth (* 30. Januar 1896, † 22. Januar 1945)
- Sl. Nikolaus Groß (* 30. September 1898, † 23. Januar 1945)
Katholische Highlights
Kirchen
- Kölner Dom
- Bonner Münster
- Neusser Quirinus-Münster
- Altenberger Dom
- Wallfahrtskirche Maria, Königin des Friedens, Neviges (Mariendom)
Wallfahrtsorte
- Bergheim: Schmerzhafte Mutter in St. Remigius
- Bonn: Heilige Stiege und Schmerzhafte Mutter in der Kreuzbergkirche
- Bonn-Pützchen: Adelheidisquelle und Wallfahrtskirche St. Adelheid
- Bruchhausen (Landkreis Neuwied): St. Johann Baptist mit Wallfahrt zu Maria, Zuflucht der Sünder
- Dormagen: Schmerzhafte Mutter in Kloster Knechtsteden
- Dormagen-Nievenheim: Salvator-Gnadenbild in St. Pankratius
- Düsseldorf-Benrath: Schwarze Muttergottes von Benrath
- Düsseldorf-Bilk: Vierzehn Nothelfer in der Stoffeler Kapelle
- Düsseldorf-Gerresheim: Heilig-Blut-Reliquie in der Basilika St. Margareta
- Frechen-Grefrath: Schmerzhafte Mutter in der Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt (früherer Standort: Kloster Bottenbroich)
- Grevenbroich: Gnadenbild der Mutter Gottes in St. Mariä Geburt
- Hennef-Bödingen: Wallfahrtskirche Zur Schmerzhaften Mutter Gottes
- Köln: Heilige Drei Könige in der Hohen Domkirche
- Köln: Schwarze Mutter Gottes in St. Maria in der Kupfergasse
- Köln: Minoritenkirche mit den Gräbern der Seligen Adolph Kolping und Johannes Duns Scotus
- Köln-Kalk: Schmerzhafte Mutter Gottes in der Kalker Kapelle
- Köln-Stammheim: Die freudenreiche Mutter Gottes
- Königswinter-Heisterbacherrott: Judas Thaddäus-Wallfahrt
- Königswinter-Ittenbach: Schmerzhafte Mutter Gottes
- Kürten-Biesfeld: Schmerzhafte Mutter Gottes
- Leverkusen-Alkenrath: Gezelinkapelle
- Marienheide: Wallfahrtskirche St. Mariä Heimsuchung
- Marienthal (Westerwald): Zur Schmerzhaften Mutter
- Meckenheim-Lüftelberg: Lüfthildisgrab
- Meerbusch-Büderich: Wallfahrtskapelle „Maria in der Not“
- Bad Münstereifel: Michaelskapelle auf dem Michelsberg
- Neuss: Zum Hl. Quirinus im Quirinus-Münster
- Odenthal-Altenberg (Bergisches Land): Unsere Liebe Frau zu Altenberg im Altenberger Dom
- Overath-Marialinden: Schmerzhafte Mutter Gottes
- Swisttal-Buschhoven: Rosa Mystica in der St.-Katharina-Kirche
- Velbert-Neviges: Nevigeser Wallfahrtsdom Maria, Königin des Friedens (Gnadenbild dort seit 1681)
Ereignisse
- Weltjugendtag 2005
Sonstiges
Literatur
- Martin Thull: Erzbistum Köln. (Reihe: Deutschland deine Diözesen) Pattloch Verlag Aschaffenburg 1984 (143 Seiten).
- Gudrun Schmidt: "Mit Gott reden wie mit einem Freund. Geistliche Aufbrüche im Erzbistum Köln." Köln: Drei-Kronen-Reihe 2013 (140 Seiten mit zahlreichen Fotos. Zu bestellen bei der Pressestelle des Erzbistums Köln (Hrsg) unter 0221/16 421 411 oder unter presse@erzbistum-koeln.de)
Adressen
Presseamt des Erzbistums Köln
Marzellenstraße 32, 50668 Köln
Telefon 0221/1642-1411 und -1931
Telefax 0221/1642-1610
presse@erzbistum-koeln.de
Weblinks
- Homepage des Erzbistums Köln
- Kirchengemeinden im Erzbistum Köln
- Christen am Rhein - Zeugnisse kölnischer Kirchengeschichte
- Cologne: Eintrag in der Catholic Encyclopedia (engl.)
- Datenbankeintrag bei Catholic-Hierarchy.org (engl.)
- Kölner Domradio
- Kirchenzeitung des Erzbistums Köln
- Köln: Hirtenbrief zur Ewigen eucharistischen Anbetung Kath.net am 18. Oktober 2013
- Mit Kardinal Meisner beginnt die 'Ewige Anbetung' Kath.net am 31. Oktober 2013
- Domradio_ Bekanntgabe der Ernennung von Kardinal Woelki
Anmerkungen
- ↑ www.it.nrw.de/statistik: Religionszugehörigkeit der Bevölkerung in Nordrhein-Westfalen am 9. Mai 2011 (Ergebnisse des Zensus 2011)
- ↑ erzbistum koeln.de: Daten und Fakten, auch zu den folgenden Angaben.
- ↑ Quelle
- ↑ [http://www.erzbistum-koeln.de/export/sites/ebkportal/.content/documentcenter/predigten_gv_hesse/gvh_st_120628_ebk-statistik.pdf Statistik 2011, S. 2f.