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Joseph Hergenröther

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Joseph Adam Gustav Hergenröther (Prof. Dr. theol.; * 15. September 1824 in Würzburg; † 3. Oktober 1890 in der Abtei Mehrerau bei Bregenz) war Kirchenhistoriker und Kardinal.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Joseph Hergenröther studierte in Würzburg und Rom Germanistik. Er empfing am 28. März 1848 für das Bistum Würzburg die Priesterweihe. Er promovierte zum Dr. theol. im Jahre 1850 und habilitierte ein Jahr später in München. Im Zuge der personellen Umstrukturierung der Würzburger Theologischen Fakultät im Sinne der römischen Schule wurde er 1852 zum Professor für Kirchenrecht und Kirchengeschichte als Nachfolger des unter bischöflichem Druck in den vorzeitigen Ruhestand versetzten Johann Baptist Schwab ernannt. Aus der Beschäftigung mit der byzantinischen Kirchengeschichte entstand unter anderem sein aus den Quellen geschöpftes Hauptwerk Photius, Patriarch von Constantinopel. 1868 wurde er Konsultor zur Vorbereitung des I. Vatikanum. Er trat er mit seinem Anti-Janus und weiteren Streit-Schriften als wohl bedeutendster literararischer Gegner Ignaz von Döllingers hervor. Den Abschluss seiner Auseinandersetzung mit den Päpstliche Unfehlbarkeitsgegnern bildete seine Essay-Sammlung zur Papst-Geschichte der Katholischen Kirche und des christlichen Staates. Sein Handbuch der allgemeinen Kirchengeschichte, eine Art Summe seines akademischen Wirkens, zeichnet sich durch große Stofffülle aus und ist, wie alle seine Werke, von stark apologetischer Tendenz geprägt. Er wurde im Mai 1879 in das Kardinalskollegium mit der Diakonie San Nicola in Carcere berufen und wechselte diese am 1. Juni 1988 mit der Diakonie Santa Maria in Via Lata. Leo XIII. ernannte ihn am 8. Juni 1879 zum Präfekten des Vatikanischen Geheimarchivs, der er bis zu sein Hinscheiden blieb. Unter seiner Leitung und in Zusammenarbeit mit Heinrich Denifle wurde 1881 das Archiv für die wissenschaftliche Benützung geöffnet.

Hergenröther zählt zweifellos zu den führenden katholischen Kirchenhistorikern des 19. Jahrhunderts. Dabei blieb er lebenslang der römischen Schule (Mainzer Schule, Würzburger Schule - Franz Hettinger, Heinrich Denzinger) und ihren Prinzipien verpflichtet. Er ist in der Abtei Mehraus begraben.[1]

Werke

  • Leonis X. Pontificis maximi regesta : gloriosis auspiciis Leonis D. P. PP. XIII. feliciter regnantis e tabularii vaticanis manuscriptis voluminibus aliisque monumentis ; adjuvantibus tum eidem archivio addictis tum aliis eruditis viris / coll. et edidit Jos. Hergenroether, Herder Friburgi Brisgoviae 1884-1891 (Lateinisch, X, 808, 216 ; 29 cm).

Päpstliches

Leo XIII.

Matthias Joseph Scheeben

Weblinks

Anmerkungen

  1. Lexikon für Theologie und Kirche, 3. Auflage, Band 4, Sp. 1437-1438.